Kaouther Ben Hania, FR/TN/DE/SA 2023, 107 Min.
Die Tunesierin Olfa ist Mutter von vier Töchtern. Eines Tages verschwinden ihre beiden älteren Töchter. Um die hinterlassene Leere zu füllen, lädt die Filmregisseurin Kaouther Ben Hania professionelle Schauspielerinnen ein und bringt dem Zuschauer die Lebensgeschichten von Olfa und ihren Töchtern näher.
Die Tunesierin Olfa Hamrouni erlangte im April 2016 internationale Bekanntheit, als sie die Radikalisierung ihrer beiden jugendlichen Töchter Rahma und Ghofrane Chikhaoui öffentlich machte. Beide Teenager hatten Tunesien verlassen, um an der Seite des IS in Libyen zu kämpfen. Hamrouni kritisierte öffentlich die tunesischen Behörden dafür, dass sie ihre Tochter Rahma nicht an der Ausreise gehindert hatten. Nach der Festnahme der beiden Frauen durch libysche Streitkräfte hätten die Behörden ebenso nicht reagiert. Auch soll Hamrouni selbst die Ausreise verwehrt worden sein, um ihre Töchter auf eigene Faust in Libyen zu suchen.
In Cannes mit vier Preisen ausgezeichnet, u.a. als Bester Dokumentarfilm und für den Oscar 2024 nominiert.