05.03.2025 | 19:30 Uhr

De Facto

Selma Doborac, AT/DE 2023, 130 Min.

Die Frage nach der Repräsentation historischer Täterschaft, die durch Auteurs wie Resnais, Marker und Lanzmann popularisiert wurde, ist eine mit der sich das Kino in seiner Bestrebung und Fähigkeit nach Besserung durch das gesamte letzte Jahrhundert eingehend beschäftigt hat. Und eine Vielzahl an Antworten fließt herbei, genauso wie Geschichte fließt und sich ereignet, immer weitere Fragen stellend – mit jedem ungerechten Tod, mit jedem Massenmord, mit jedem Krieg und mit jedem Genozid, weshalb sich auch das Kino mit der Repräsentation dessen weiterhin auseinanderzusetzen haben wird – aber wie? DE FACTO bietet eine mögliche Antwort darauf. Durch seine rigorose und sehr präzise Form findet der Film Mittel, Täter systematisch begangener Verbrechen der jüngeren Zeitgeschichte zu repräsentieren, ihre Weltanschauung zwar sondierend und prüfend ohne diese jedoch jemals auf den Zuschauer zu replizieren. Das Ästhetische und das Politische des Filmes sind weit entfernt davon eine rein zweigliedrige Formel anzubieten, im Gegenteil – sie sind eine und dieselbe Energie, gebündelt in einer herausfordernden Tour de Force. (BIEFF, Bucharest International Experimental Film Festival, Flavia Dima)

Credits:

Drehbuch, Regie, Produktion: Selma Doborac, Akteur 1: Christoph Bach, Akteur 2: Cornelius Obonya, Kamera: Klemens Hufnagl, Ton: Claus Benischke-Lang, Casting: Ulrike Müller, Objekte: Heimo Zobernig & Franz West, Filmmusik: Didi Kern & Philipp Quehenberger, Farben & Digitales Film Mastering: Andi Winter, Tonmischung: Jochen Jezussek

Weitere Informationen, Texte und Filmtrailer: https://www.filmgarten.at/de-facto https://sixpackfilm.com/de/catalogue/2968/

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