Alice Rohrwacher, JR | Leos CaraxFR 2024 / 63 min
IT'S NOT ME
R: Leos Carax | FR 2024 | 42 min
Was Leos Carax, der Regisseur der »Liebenden von Pont Neuf« und von »Holy Motors« hier macht, ist gar nicht so leicht zu sagen. Er macht einen persönlichen Film, frei von erzählerischen Zwängen. Was Carax dokumentiert, ist sein eigenes Leben und sein eigenes Denken, eine Innenansicht. Was er geschaffen hat, ist ein höchst amüsantes Vexierspiel aus Leben und Kino. Er ist kompliziert und gleichzeitig sehr einfach und arbeitet ziemlich klar so, wie auch Jean-Luc Godard, das große Vorbild von Carax, gearbeitet hat – es gibt Spielszenen und Dokumentarfilm, vor allem aber ist Kino hier die Kunst des Montierens: Verschiedene Bild- und Tonebenen legen sich gleichzeitig übereinander. Dies ist ein Film, der versucht das auszuloten, was Kino sein kann, und hier wiederum insbesondere das Kino als Kunst der Montage.
Kunst will immer etwas erreichen was sie vielleicht gar nicht erreichen kann und muss deswegen notwendigerweise scheitern. Sie ist aber nur dann gute Kunst, wenn sie es trotzdem versucht. Sie muss sich in das Unkontrollierte und Unkontrollierbare hineinstürzen – dies ist ein sehr hoher Anspruch. Diesen Anspruch hat Leos Carax. So einen Film hätte sonst nur Jean Luc Godard hinbekommen – Leos Carax ist sein einziger legitimer Nachfolger. (via Filmfest Oldenburg)
AN URBAN ALLEGORY
R: Alice Rohrwacher, JR | FR 2024 | 21 min
In seinem berühmten Höhlengleichnis beschreibt Platon Gefangene in einer Höhle, die mit dem Rücken zum Eingang nur sehen können, wie sich Schatten an den Wänden bewegen, und glauben, dies sei die Realität. Der Philosoph denkt darüber nach, was passieren würde, wenn es einem der Gefangenen gelänge, zu entkommen. Was wäre, wenn dieser Gefangene Jay wäre, ein kleiner siebenjähriger Junge aus Paris, fragen sich die Regisseur:innen Alice Rohrwacher und JR in ihrem Kurzfilm. (via filmfestival.cologne)